. . . und wie immer, eine lange geschichte dazu, vorweg.

in meiner kinderzeit gehörten sie zum standardangebot jeden bäckers.
artverwandt sind sie mit den „Liebesknochen“/Eclairs, oder Windbeuteln.
anfang der 70er kamen sie aus der „mode“ und mit dem in den folgenden jahren voranschreitendem bäckereisterben verschwanden sie fast vollständig aus dem sortiment.

ich erinnere mich, wie enttäuscht ich war in der namensgebenden stadt (nach der wende) nicht einen einzigen ihrer art aufzufinden . . .

mitte der 60er begann ich selber welche zu backen. das hing mit unseren belgischen freunden zusammen und mit dem tollen einzigartigem, unvergleichlichem OZOfett aus Belgien das wir in einem Frittentopf mit abtropfsieb für die fritten hatten. aber so oft gab es keine fritten, weil die deutschen kartoffeln einfach nicht das waren ( und heute nicht mal mehr denkbar wären) was die belgischen waren . . .

um nun das ausgelassene fett nicht sinnlos altern zu lassen, sann ich auf andere nutzungzwecke.

u.a. kam ich dabei auch auf die spritzkuchen . . . sie wurden suuuper – – – gleich vom ersten versuch an. und sowas stachelt ja an . . .

meine absolut gar nicht back-begabte mutter war immens stolz auf mich.

was soll ich sagen . . . wir futterten spritzkuchen, abends, beim fernsehen . . .
jahrzehntelang habe ich dann keine mehr gemacht, und der erste wieder-versuch, vor einigen jahren, scheiterte kläglich.

vor allem am passenden rezept des sensationellen Kochbuches, welchem ich auch das umgehen mit einem Hefeteig verdanke: das Dr-Oetker-Kochbuch aus den 60ern ( evtl sogar noch end 50ern) . . . alle möglichen kochbücher haben alle möglichen umzüge überstanden nur dieses, dieses EINE, nicht . . .

aber vorige woche habe ich bei Karls dann Dr. Oetker Kochbücher der gegenwart angeguckt. Inhaltverzeichnisse gelesen, und da fand ich es dann wieder, das rezept für die Eberswalder Spritzkuchen . . .

und soweit ich mich erinnere ist es wirklich das selbe wie schon damals . . .

also . . . ich werde es ausprobieren und dann noch die bilder und das testergebnis einfügen. * hach, was bin ich gespannt – – – allerdings fehlt mir das OZO . . . mal im IN suchen muß . . .* – nein, das ist online leider nicht zu bekommen.

Zutaten/Zubehör
Ausbackfett
Backpapier
etwas fett
Topf
Rührschüssel
Handrührgerät mit Knethaken
Spritzbeutel mit großer Sterntülle
Holzzange (gurkenzange)
Holzlöffel

Vorbereitung:

backpapier in ca 10 x 10 cm große stücke schneiden
mit einem pinsel und -kaltem- (ausback) fett (auf einer seite) leicht einfetten

für den teig
:
250 ml / 1/4 ltr Wasser
50 gr Butter / Margarine
150 gr Weizenmehl
30 gr Speisestärke
25 gr Zucker
1 päkchen Vanillezucker //= 2 TL
5-6 Eier /M
1 gestr. TL Backpulver


und so wird es gemacht:
Mehl und Speisestärke mischen
Eier aufschlagen, einzeln aufbewahren (Tassen/Gläser)

Wasser und Butter/Margarine
in einem kleinen topf aufkochen – vom Feuer nehmen das angemischte Mehl auf einmal in die heiße Flüssigkeit geben
alles zu einem glatten Kloß verrühren

dann für ca 1 Minute unter ständigem rühren erhitzen

anschließend in eine Rührschüssel geben

Zucker und Vanillezucker
mit dem Knethaken unterrühren

5 Eier nacheinander mit dem Knethaken auf höchster Stufe einarbeiten
– WICHTIG : das letzte Ei verquirlen und nur soviel davon in den teig einarbeiten bis er stark glänzt und in langen spitzen an einem löffeln hängen bleibt
teig weiter abkühlen lassen
nach ca 5 Minuten das Backpulver unterrühren

in der zwischenzeit das Ausbackfett in einem großen Topf auf 175° erhitzen – >> Holzlöffel-stielprobe=Bläschen um den stiel herum

teig portionsweise in einen Spritzbeutel füllen, mit großer sterntülle ( 8 mm) und EINZELN und NACHEINANDER in Kranzform mit ca 6-7 cm durchmesser auf die Backpapierquadrate spritzen und sofort kopfüber = teig nach unten in das siedende fett tauchen (max 3 stück auf einmal im topf)

nach kurzem untertauchen mit der holzzange das papier abfischen

Spritzkuchen im fett wenden und beidseitig goldgelb ausbacken

auf einem sieb abtropfen lassen

und später zum auskühlen auf Küchenkrepp legen

für den Guß:
300 gr Puderzucker
etwa 3 EL Zitronensaft
heißes wasser

nach dem auskühlen den guß ansetzen und sofort verarbeiten

– Fotostrecke folgt beim nächsten backen –